Regenerieren, entgiften, stärken

Gedanken zum Jahresende 2022 von Manuel

Heute ist der 31.12.2022. Das Jahr geht zu Ende und das Neue steht vor der Tür, wie man so schön sagt.
Kurz nach Weihnachten hat mich zum wiederholten mal in diesem Jahr, die Grippe erwischt. Einmal mehr bin ich damit konfrontiert meine Vorstellungen und Pläne los zu lassen. Ich hatte Pläne, was am Ende des Jahres noch alles zu tun ist. Auch wie ich Silvester verbringen werde. Die Aufgabe jetzt: mich in den Moment hinein entspannen. Dies ist nicht ganz einfach. Und doch, langsam gelingt es mir besser. Es gibt nichts zu tun, ausser im hier und jetzt zu sein. Nicht gestern, nicht Morgen. Jetzt!
Ich darf mich immer wieder darin Üben, dass es anders kommen darf als mein Kopf es sich ausgedacht hat. Und die Erfahrung zeigt, dass dies nicht schlecht sein muss. Oft ist daraus unverhofft Gutes und Neues entstanden.
Schlussendlich ist diese momentane Grippe ein Ungleichgewicht in mir. Seit ich im Spätsommer auf eindrückliche Art die Bekanntschaft mit dem Coronavirus machte, habe ich das Gefühl, dass mein Immunsystem nicht in die gewünschten Form zurück gefunden hat. Aber auch diese «gewünschte Form», ist wohl in erster Linie eine Vorstellung von meinem Kopf, wie es zu sein hätte.
Im Grunde bin ich mit Gesundheit gesegnet und sehr dankbar dafür, mir geht es gut. Ja, sogar sehr gut. Das vergangene Jahr brachte mich unverhofft mit meiner Wut in Berührung. Ich besuchte, nachdem auch damals alles anders gekommen war als gedacht, eine für mich wegweisende Weiterbildung. Ich machte dort eine tiefe Erfahrung mit meiner Wutkraft. Im Frühjahr durfte der Anteil in mir, der alles kontrollieren muss, endlich mal Kaffee trinken gehen, dies ermöglichte mir einen Einblick in meine Innenwelt, den ich so nicht kannte. Und für den Teil, der schnell überfordert ist, gab es eine plausible Erklärung aus der Ahnenreihe. Weitere für mich wichtige Anteile durften in diesem Jahr integriert und angenommen werden…
Ja, ein volles Jahr. Und das alles neben dem Alltag mit vielen persönlichen Herausforderungen und nährenden Kulturveranstaltungen. Aber auch mit den globalen Konflikten, dem Krieg und mit dem Klimathema und dessen Auswirkungen.
Ja, wirklich ein sehr volles Jahr. Dass dies zum Ende hin - in die Zeit der Rauhnächte - ein Ungleichgewicht bringen kann, welches Zeit zum Ordnen und Integrieren braucht, finde ich grad gar nicht mehr so unlogisch.
Es ist alles im Fluss, wie man auch so schön sagt.

Regenerieren, entgiften, stärken.

Auf das wir unsere antrainierten Panzer wieder beweglicher und durchlässiger machen und uns authentisch begegnen dürfen.

Ich freue mich auf das kommende Jahr, auf die neuen Herausforderungen. Und ich bin sehr dankbar für das was war, was mich zu dem macht, was ich heute bin, hier und jetzt.